Dinge, die die Welt nicht braucht

Am 10. November war es soweit: im Dolphine Research Center in Grassy Key hatten wir uns eine Schwimmstunde gemietet. Sehr beeindruckend, obwohl sicherlich auch ein wenig touristisch aufbereitet. Die Delphine sind sehr lieb und haben auch gar keine Scheu und so hatten wir in einer kleinen Vierergruppe mit zwei Delphinen ein paar Berührungen mit den Tieren gehabt, die über eine ausgesprochene Körperbeherrschung verfügen. Am Ende stand fest: das hätte auch noch länger dauern dürfen, aber es hat sich voll gelohnt.

Und noch eins steht fest: mit Alligatoren wollen wir beide nicht schwimmen...

Manche Dinge des tägliches Lebens in den Staaten sind gar nicht so einfach, wenn man sie nicht von Kindesbeinen an gewöhnt ist. Abgesehen vom Tanken (sic!) - was aber wohl nur an der in Amerika nicht bekannten deutschen Postleitzahl bei der Autorisierung der Visa-Card liegt -, ist das Ziehen eines Parktickets eine kleine Herausforderung: mit meiner deutschen Visa-Karte war es bereits an allen verfügbaren Parkautomaten ein Problem und eine hilfsbereite Einheimische musste dann auch noch zwei ihrer amerikanischen Karten bemühen, bis endlich die erlösende Meldung auf dem Display erschien "printing in progress". Und den ganzen Zinnober für 4 bugs. Nun gut, immerhin wurden wir mit einem Traumstrand mit schneeweissem Sand und türkisfarbenem Wasser belohnt :)

Nun wollten medsistra und Diddi* ja auch mobil sein, um nicht alles zu Fuß erledigen zu müssen. Daher hatten sie sich ein Motorhome gemietet und heute dann die Übergabe im schwülwarmen Florida auf einem nicht sehr vertrauenerweckenden Hinterhof, den selbst der Taxi-Fahrer nicht kannte. Hier wurde uns eine fahrlässige Einweisung in unseren fahrbahren 19-Fuß-Untersatz verpasst und dann stand der Moment des ersten Startens bevor: "tire pressure sensor fault" erschien nach dem Anlassen auf der Anzeige (sicherlich, das sonore Säuseln des 8-Zylinders war auch zu hören). Dies sei völlig in Ordnung, da die Sensoren defekt seien. Also wieder old-school-mäßig auf den Druck schauen. Nicht schlimm eigentlich, aber es wird beharrlich angezeigt, die ganze Zeit. Und ein Reifen-Symbol mit Ausrufungszeichen blinkt. Nicht schlimm, eigentlich...

Nachdem medsistra und Diddi* die komfortablen Strapazen der Anreise im neuen Flagschiff der Lufthansa hinter sich gebracht hatten, stand eigentlich nur noch die Einreisebehörde dem wohlverdienten Urlaub im Weg. Und hier war natürlich prompt der Zollantrag nicht vollständig genug ausgefüllt, also wieder anstellen. Dann ein offensichtlich ironischer Beamter, der ob der Bewältigung dieser einfachen Aufgabe eigentlich nur noch eine mögliche Perspektive für uns sah: "you gonna get lost." Nur ob nach Kanada oder gar Mexico konnte er nicht genau vorhersagen...

Am 6. November geht es los: medsistra und Diddi* bereisen den "Sunny State". Auf der Liste stehen einige Sehenswürdigkeiten und natürlich eine ganze Menge Dosen, die besucht werden wollen.